Hunde!
Wenn es sie nicht gäbe,
man müsste sie erfinden!

Martin Pietralla



Oftmals steht die Entscheidung an, ob man sich einen zweiten Hund als Gesellschafter zu seinem ersten Hund ins Haus holt. Oder einen dritten oder vierten...
Im Prinzip ist das eine sehr gute Überlegung, denn natürlich ist es für Hunde häufig schön, mit einem (oder mehreren) Artgenossen zusammen zu leben.


Man muss sich jedoch im Klaren darüber sein, dass zwei (oder mehr) Hunde auch eindeutig mehr Arbeit bedeuten. Vielleicht muss man anfangs oder/und auch später öfter getrennt spazieren gehen (je nach Bedürfnissen der Hunde, dem Alter und Gesundheitszustand und evt. Verhaltensproblemen der einzelnen Hunde) und das kostet natürlich Zeit.
Hunde beschäftigen sich miteinander, das bedeutet aber keineswegs, dass nicht auch jeder einzelne Zeit für sich beansprucht. Manchmal sind die Interessen oder die Fähigkeiten sehr verschieden - manchmal auch nicht...

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Wichtig ist natürlich auch die Frage des Platzes, den man zu bieten hat. Platznot ist ein Kriterium für vorprogrammierten Stress! Auch wenn Hunde sich noch so sehr lieben, so ist es jedem auch ein Bedürfnis, dem anderen ausweichen und sich zurückziehen zu können.

Zwei Hunde kosten mehr als ein Hund. Impfungen, Behandlungen im Falle einer Krankheit und gesunde Ernährung schlagen doppelt (oder mehrfach) zu Buche – das sollte man nicht unterschätzen.

Hunde lernen voneinander – über einige Dinge freut man sich. So ist es gut, wenn der eine Hund dem anderen Hund zeigen kann, wie schön es ist, wenn Freunde zu Besuch kommen oder dass man unterwegs super nach Mäusen buddeln kann. (Haben Sie schon mal beobachtet, was für ein herrlicher Anblick es ist, wenn zwei Hunde völlig vereint und die Welt vergessend nach Mäusen graben? Schon die grunzende Geräuschkulisse ist einfach hörenswert!)
Bei anderen Dingen ist die Freude eher zweifelhaft...manch einer wusste nicht, dass sein Hund bellen kann oder jagdlich interessiert ist...bis der zweite Hund ins Haus kam...

Viele Hunde freuen sich über einen Gesellschafter und gehen eine enge Bindung zu dem Neuankömmling ein. Das braucht natürlich seine Zeit und wenn man als Hundehalter die Basis für eine Neugestaltung des Haushaltes langsam und in Ruhe angeht, so können alle davon profitieren.

Manchmal sucht sich der Ersthund seinen Hundekumpel aus, den er offenen Herzens ins Haus lässt. Das ist aber eher die Seltenheit – meistens sind es wir Menschen, die über den neuen Mitbewohner entscheiden. Ein erstes Treffen auf einem neutralen Gelände ist ein guter Anfang, um zu schauen, ob die Chemie überhaupt stimmt. Nur weil wir einen Hund total nett und süß finden und meinen, dieser passe doch hervorragend in den Haushalt, so heißt das noch lange nicht, dass der Ersthund das ebenfalls so sieht. Weitere Treffen sollten folgen, um eine Entscheidung reifen zu lassen.
Man sollte in jedem Falle bedenken, ob dieser Hund, den man auserkoren hat, von der Rasse, von der Gesundheit, vom Alter in den Haushalt passt. Nur aus Mitleid einen kranken Zweithund aufzunehmen, wenn man einen gesunden Ersthund hat und vielleicht gerne sportlich unterwegs ist, ist wahrscheinlich für alle Beteiligten keine weise Entscheidung.


Es gibt aber auch Hunde, die seit langer Zeit alleine bei ihren Menschen leben und völlig zufrieden über diesen Zustand sind. Nicht jeder Hund will unbedingt die Gesellschaft eines anderen Hundes. Einen Solo-Hund könnte man mit der schwerwiegenden Entscheidung, einen Artgenossen dazu zu holen, sehr unglücklich machen.

Auch der Gedanke, seinem Seniorhund einen jungen Spund vor die Nase zu setzen, sollte man in einigen Fällen wieder verwerfen! Stellen Sie sich vor, Sie bekommen als 70jähriger Rentner einen 15jährigen Freizeitpartner vor die Nase gesetzt...das ist vielleicht ja noch ganz nett für ein paar Tage und steigert vielleicht das Selbstbewusstsein, aber irgendwann nervt es auch. Betagten Hunden geht es oft nicht anders. Zwar lässt sich ein Senior das Toben und Rennen für kurze Zeit auch nicht nehmen, aber Gelenke und Organe werden zu sehr belastet und das ist im Alter nicht wirklich förderlich! Viele ältere Hunde ziehen sich dann zurück und fühlen sich ein bisschen beiseite gedrängt.


Das muss aber nicht so sein und es gibt immer wieder Konstellationen, wo sich ein junger und ein alter Hund gut ergänzen. Wichtig ist es, dass man sich als Hundehalter die Zeit nimmt, auf die einzelnen Bedürfnisse des Seniors und des Juniors einzugehen. Und wenn man seinem Senior seine Rechte lässt und ihn nicht in den Hintergrund drängt, dann kann sich eine schöne Beziehung unter den Hunden entwickeln.

 

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